›› Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele ‹‹ Pablo Picasso
Fashion Made Fair
Ellen Köhrer / Magdalena Schlaffrin
Gelesen von Paul
„Die Geschichte hinter dem Design muss genauso schön sein wie das Design selbst.“ Mit diesem Satz macht der belgische Modedesigner Bruno Pieters nicht nur schöne Worte – er meint es auch ernst. Seine Marke „Honest by“ ist die erste weltweit, die Preisgestaltung und Lieferkette zu 100 Prozent offenlegt. Keine Vision eines Träumers, sondern ein wirtschaftlich erfolgreicher Weg. Denn immer mehr Modebegeisterte haben den Wunsch, zu wissen, was sie tragen. Müde von leeren Werbeversprechen und Gütesiegeln, die so viel taugen wie ein rasch ausgelabbertes Fünf-Euro-T-Shirt.
Glücklicherweise ist Pieters in der Sache kein Einzelkämpfer. Zahlreiche Fashionlabel haben sich auf einen faireren Weg gemacht. Qualität, soziale Verantwortung, Nachhaltigkeit – und ausgesprochen schönes Design. Fashion Made Fair ist eine Brand Bible für alle, die für sich im blickundurchlässigen Modedschungel feine Textiloasen entdecken wollen. Über 30 internationale Marken und ihre Ideen werden vorgestellt. Dazu gibt es Interviews und viel Inspiration. Von Christopher Raeburn der aus ausgemusterten Rettungsinseln robuste Kleidung herstellt, den Avantgardisten, die fairen und faszinierenden Minimalismus kreieren oder auch Fashion-Flaggschiffen wie Vivienne Westwood. Eine schön anzuschauende Bilder- und Informationsreise durch eine Modewelt, die sich deutlich besser anfühlt als jedes großformatige Werbeplakat der großen weltweit präsenten Textilenttäuschungsketten.
Magazine for Classic & Contemporary Nude Photography Volume IV
Gelesen von Enja
Die Stuttgarter Zeitung titelte „Einfach schön” und es folgte die Entstehungsgeschichte dieses Magazins der Aktfotografie. Das wäre mir zu wenig, denn der Band ist viel mehr: sehr
inspirierend und grafisch zart und ästhetisch unsere Sehgewohnheiten hinterfragend.
Aktfotografie in einem anspruchsvollen und künstlerischen Kontext präsentiert, das gelingt selten. Und Straub wollte eine Bandbreite bieten „von jungen bis etablierten Künstlern, von sehr klassischer bis experimenteller Fotografie, von Schnappschüssen bis aufwendigen Inszenierungen”. In seinem einleitenden Text sagt er : „... hier findet sich alles, was die menschliche Schönheit ausmacht, von Freude über Stolz, bis hin zu Trauer, Hass und Liebe.”
Es ist der vierte Band, ich hoffe, es folgen weitere!
Künstler (u. a.):
Jennette Williams, Mona Kuhn, Shae DeTar, Thomas Rusch, Amanda Charchian, Bastiaan Woudt, Michael Magin, Daniel Gonzalez, Sam Cox, Marc van Dalen, Justin Bartels, Elena Helfrecht, Davide Padovan, George Krause, Jaime Travezan, Akif Hakan, Gershon Kreimer, Maciek Jasik, Dimitris Yeros, Marlous van der Sloot, Noriko Yabu, Pola Esther, Robin de Puy, Alec Dawson, Evelyn Bencicova, G.W. Bénard, Sonia Sòsztak
Samaneh Khosravi
Gelesen von Enja
Schönheit und Kopftuch sind in dieser Kombination für westliche Frauen nicht vorstellbar. Und niemand käme auf die Idee, dass es im Iran eine gegenwärtig besonders feminine Kultur geben könnte. Der Band "Among Women" der iranisch-deutschen Fotografin Samaneh Khosravi, hilft, diesen Vorurteilen zu begegnen. Beim Lesen und Betrachten wird schnell deutlich, die Frauen im Iran haben ein ganz eigenes Körpergefühl für Schönheit und Ästhetik und leben dieses auch. Gerade die junge iranische Bevölkerung setzt Modetrends, die sowohl der islamischen Kleiderordnung gerecht werden als auch die individuelle Persönlichkeit hervorheben. Intime und unmittelbare Einblicke in das Leben und Selbstverständnis der jungen Frauen sind in mehrfachem Sinne ein Blick hinter den Schleier – erhellend und ganz wunderbar!